Cattle Stop
Das Hinterland ruft. Heute ging es für uns am Matukituki River flussaufwärts auf Schotterstraßen, vorbei an Schafen und Kühen, bis zu den Wishbone Falls Wasserfällen.
Nach einer leider nicht sehr erholsamen Nacht, wachten wir beide etwas zerknautscht auf. Viel Zeit zum Entspannen blieb uns leider nicht, da bereits früh am Morgen Bauarbeiter anrückten um das Gerüst, dass sich wohl von vergangenen Renovierungsarbeiten noch am Haus befand, abzumontieren. Wir sondierten die Lage und überlegten uns, wo es heute hingehen konnte.
Ausgelaugt, viel zu müde, und etwas abgeschreckt von der neuen Unterkunft (dazu später mehr), war unser Nervenkostüm an diesem Morgen nicht so stabil und wir gerieten, noch bevor es losging, in unsere erste eheliche Auseinandersetzung 😅. Irgendwie sind wir hier ein Bisschen aus dem Tritt gekommen…
Es dauerte zwar etwas bis sich unsere Gemüter wieder beruhigt hatten, aber je weiter wir durch die schönen Landschaften fuhren, desto besser wurde auch unsere Laune, und später war alles wieder vergessen.
Ganz schön staubig
Anfangs waren wir noch auf den soliden Asphaltstraßen der Südinsel unterwegs, diese wurden dann abgelöst durch Schotterstraßen.
Irgendwann kamen wir dann auf eine Sammlung allerhand Warnschilder zu, auf denen es hieß, dass ab hier sozusagen das Hinterland anfängt und die Straßenkonditionen stark variieren können.
Ein Bisschen abgeschreckt davon parkten wir erstmal unser Auto, gingen runter zum Fluss, und ließen ein paar Steine übers Wasser springen.
Don’t be gentle, it’s a rental
Direkt hinter den Warnschildern floss ein kleiner Bach mitten über die Straße, sozusagen als Impression davon was einen hinter diesem Schild alles so erwartet. “Das muss das Auto abkönnen”, dachten wir uns und fuhren durch das Wasser. Auf der anderen Seite erwarteten uns schmale Straßen und eine herrliche Landschaft.
Auf einem Infoschild neben einer Hängebrücke über den Fluss stand geschrieben dass dieses Fleckchen zu den 2.300 Hektar Land einer Bauernfamilie in 4. Generation gehört.
Wir waren sozusagen auf einer Farm unterwegs. Das merkte man auch daran dass wir diverse Cattle Stops passierten. Ein Cattle Stop ist eine Barriere auf der Straße die Vieh davon abhalten soll, davonzulaufen.
Kaum zu glauben, dass dieses schöne Land einer Familie alleine gehört 🤯 (mit deren 5.000 Schafen 🐑 und ein paar hundert Kühen 🐮)
Wünsch Dir was
Diverse Cattle Stopps und Bachdurchquerungen später kamen wir zu den Wishbone Falls. Als “Wishbone” (Wunschknochen) wird das Gabelbein des Truthahns bezeichnet. Nach einem alten Brauch halten zwei Personen das Gabelbein des Festtags-Truthahns jeweils mit dem kleinen Finger fest und ziehen daran, bis es zerbricht. Wer das größere Stück behält, darf sich etwas wünschen.
Die Wishbone Falls sehen ein bisschen aus wie so ein Wunschknochen.
Auf dem Rückweg nach Wānaka machten wir noch Halt in der Glendhu Bay, um bei strahlend blauem Himmel den Blick nochmals schweifen zu lassen.
So langsam zeigt sich der Herbst hier immer mehr, man sieht Schneisen von bunten Blättern über den Hügeln in der Landschaft.
Nicht stolpern
Den Hang hinunter hatten man einen guten Blick über die Ausläufer der Bucht.
Parks and Recreation
Zurück in Wānaka angekommen, machten wir Rast im Wanaka Station Park, einem wunderschön angelegten Park entlang der Strandpromenade im Zentrum der Stadt.
Hier standen auch 3 riesige Sequoias (Riesenmammutbäume) direkt am Eingang zum Park. Auf einer Aktionskarte des Reisespiels, welches wir im Voraus geschenkt bekommen haben, steht, man soll einen Baum umarmen… 🤗
Am Fuße des Parks, unten am See (Lake Wānaka), steht ein sehr beliebtes Fotomotiv, That Wanaka Tree. Es ist einer der am meisten fotografierten Bäume in ganz Neuseeland!
Aber auch die anderen Bäume können sich dort sehen lassen!
Wir nahmen dann noch auf einer Bank im Park platz…
…und genossen den Ausblick.
Den Tag ließen wir dann mit Pizza und einheimischem Bier 🍻 am Strand (im Auto weil die Sonne gerade hinter den Bergen verschwunden war) ausklingen 🍕🌅😊