Hi there, hello!

Unser Neuseeland Reisetagebuch.

Gorge(ous)

2023-04-17 Südinsel Hokitika Lauma

Den Tag heute nutzten wir, um uns die Stadt und die Gegend anzusehen. Aber zuerst machten wir uns auf, die nähere Umgebung zu Fuß zu erkunden.

Morgenstund hat Gold im Mund

Nach einem gediegenen Frühstück in unser Deluxe-Unterkunft ging es raus, die Ortschaft zu erkunden. Unweit von der Unterkunft gab es nämlich schon allerhand zu entdecken.

Auch heute wieder keinerlei Beschwerden an Petrus

Goldrausch

Ein keiner Rundwanderweg führte uns über den Goldrausch Track zu alten Minen-Tunneln. Vor den Eingängen zu den langen Goldgräber-Gängen kam man aber zunächst durch eine kleine Dschungel-Oase mit wild wachsenden Bäumen und Sträuchern, und ein kleiner Bach rauschte hinunter ins Tal.

Ganz schön zugewachsen!

Ohne großartig darüber nachzudenken was ihn eigentlich erwartet, stapfte Matthias in gebückter Haltung direkt rein in das vielleicht 1,20 m hohe Loch.

Im Dunkeln ist gut Munkeln

Auf halber Strecke schoss Ihm ein Gedanke in den Kopf – “Was passiert eigentlich, wenn wir genau in diesem Moment unser erstes Erdbeben hier erleben?!”. Etwas verschreckt wollte er sogleich Laura diesen Gedanken mitteilen und drehte sich zu Ihr um. Von Laura war aber nichts zu sehen, sie hatte nicht einen Fuß in den Tunnel gesetzt. “Perfekt, dann kann sie ja Hilfe holen wenn ich verschüttet werden.” – dachte sich Matthias, und atmetet auf.

Aus den Tiefen des Berges zurückgekehrt (der Tunnel hörte irgendwann einfach auf und der einzige bleibende Eindruck waren dann kurzzeitige Rückenschmerzen vom gebückt Gehen) gingen wir den Track weiter durch das Dörfchen.
Vorbei an süßen Häusern, interessant wachsenden Bäumen und Basketball spielenden Schafen, gelangten wir den Hang hinauf zur Glowworm Dell (Glühwürmchen Tal). Durch eine kleine Öffnung im Wurzelwerk der Pflanzen schlüpft man in ein dicht bewachsene Tal, wo es in den Nachtstunden funkeln sollte. Sue-Ellen gab uns den Tipp, uns die stelle bei Tageslicht einmal anzusehen, da der Ort im Dunkeln, mangels Straßenbeleuchtung, nicht so leicht zu finden ist.
Wir waren gespannt auf die “Erleuchtung”, wenn wir später wieder kommen würden.

Bei klarem Himmel soll man hier auch die Sterne gut beobachten können

Itchy und Scratchy

In etwa 5 Minuten war man mit dem Auto in Hokitika. Auch dieses süße kleine Städtchen an der Westküste wirkte wieder sehr aufgeräumt und herausgeputzt. Einfach gorgeous (hinreißend ☺️).

Hokitika Clock Tower

Wir parkten unser Auto unweit des Regent Theatre um eine lebenswichtige Besorgung zu tätigen – Insektenspray! Oh was haben uns diese Biester zugesetzt. Bewaffnet mit den Spray und einem kühlenden Gel für bestehende Kampfwunden schlenderten wir durch die kleine Einkaufsstraße hinauf zur Küste.

Regent Theatre

Nach einem kurzen Fotostopp auf einem Thron aus Treibholz, marschierten wir fröhlich auf die Strandpromenade zu.

Bitte Platz nehmen

Am Strand steht das berühmte “Ortsschild” Hokitikas – der Name ist aus Treibhölzern die im Boden stecken geformt und es ist auch bei den unzähligen Möwen in beliebter Spot sich in Szene zu setzen.

Herzlich Willkommen – Hokitikas “Ortsschild”

Auf dem Rückweg zum Auto passierten wir noch die Hokitika Firestation, ein Hotel in dem wir auch fast gelandet wären.

Rings um das Hotel wurden diverse Gebäude saniert, ein Glück dass wir in der Lodge gelandet sind

Fahrstunde

Nun aber ging es flussaufwärts Richtung Osten zum Hokitika Gorge (Hokitika Schlucht?). Ehe wir dort ankamen folgte jedoch noch eine Premiere. Lauras erste Fahrversuche in Neuseeland. Die Strecke hätte hierfür auch nicht besser geeignet sein können – viele Geraden, gelegentlich mal eine Kurve oder eine einspurige Brücke und nahezu kein Verkehr. Sichtlich happy konnte Laura diesen Punkt von ihrer Neuseeland-Bucket-List streichen.

So excited!

Wackelige Angelegenheit

Vom Parkplatz am Hokitika Gorge (den wir von der falschen Seite befuhren – whoops! 😬) ging es in wenigen Minuten über eine Hängebrücke zu dem pastellfarbenen Fluss.
Man muss schon sagen, alles hier ist wirklich Top in Schuss. Auch die Hängebrücken, die zweifelsohne nicht zu Matthias Lieblings-Flussüberquerungen gehören.

Maximal 6 Personen dürfen hier über den Fluss wackeln

Gorge der aus dem Dschungel kam

Auf dem ca. einstündigen Wanderweg rings um den Fluss herum war es wieder wie im Dschungel. Moosüberwachsene Bäume und riesengroße Farnblätter bildeten ein grünes Dach über uns.

Ein Blätterdach aus Farn

Alle Nase lang war der Blick frei auf den Fluss und seine malerische Farbe. Sooo gorgeous (prachtvoll/umwerfend/wunderschön)!

Blau wie die Gletscherbonbons

(i)Kea

Nachdem wir uns am Hokitika Gorge sattgesehen hatten, ging es rauf an den Lake Kaniere zum Kahikatea Forest Walk.

Der alte Mann und das Meer

Eigentlich hatten wir uns ein anderes Ziel vorgenommen, aber da die Touristen-Karten nicht sonderlich maßstabgetreu sind, waren wir sichtlich überrascht als und das Navi anderthalb Stunden Fahrzeit ankündigte 😳
Dann halt Plan B, Waldwanderung.

Der Rundweg führte anfangs über einen Steg im Wasser und auch hier war man wirklich schon mitten im Wald. Kurz darauf gab es an einer Lichtung im Wald ein Info-Schild mit den hier heimischen Vogelarten (nach genau denen auch die Zimmer in unserer Unterkunft benannt sind). Einer von Ihnen ist der Kea oder auch Bergpapagei.
Matthias: Wusstest du, dass es auch eine schwedische Unterart davon gibt?
Laura: Ach echt?
Matthias: Ja, den I-Kea. 😂
Laura: 🙄

Am Weg entlang schlängelte sich ein kleiner Bach. Auch hier war Neuseelands Nationalpflanze wieder omnipräsent.

Als Kind hätte man uns hier nicht mehr weg bekommen

Das Wasser war hier, wie eigentlich überall, wieder glasklar. Dass man wirklich in so ziemlich jedem Gewässer hier zumindest in Ufernähe den Grund sieht ist schon echt bemerkenswert.

überall kristallklares Wasser

Möwenpick

Nach dem kurzen Waldspaziergang knurrte uns inzwischen der Magen, wir hatten ja bisher schließlich auch nur gefrühstückt. Also ging es für uns wieder nach Hokitika und zum Thai Food Takeaway, einem kleinen Foodtruck mit vielen veganen Optionen.
“Scho wieder Deutsche…” wurden wir augenzwinkernd und mit bayrischem Dialekt begrüßt. So klein ist die Welt.
Um uns die Wartezeit aufs Essen zu verkürzten machten wir einen kurzen (verbotenen 🤫) Abstecher über die Gleise und schauten uns eine der vielen Kirchen an, die in Hokitika stehen.

Vorfreude ist die schönste Freude – das Essen ist fast fertig

Wir schnappten uns das Essen und fuhren damit an den Strand, um bei Sonnenuntergang die warme Mahlzeit zu verputzen. Es dauerte nicht lange bis der leckere Geruch auch allerhand Schaulustige angezogen hatte.

Einschüchterungsversuche

Wir fühlten uns richtig wie auf dem Präsentierteller und in Laura weckte es böse Erinnerungen an eine fiese Möwe in Italien, die ihr das Dessert-Törtchen abspenstig machte.
Wie sich jedoch herausstellte, sind nicht nur die Neuseeländer für Ihre Freundlichkeit berühmt, sondern auch die Möwen hier waren freundlich und zurückhaltend und warteten ab, ohne aufdringlich zu werden. Einzig eine Möwe machte Lärm und versuchte sich wie ein kleiner Macker zu behaupten. Auch der ließ uns aber in Ruhe und verscheuchte stattdessen seine Artgenossen. Als er dann allein auf weiter Flur war und von uns nichts abfiel, realisierte er irgendwann, dass hier nichts für ihn zu holen ist. “Na toll, die ganze Mühe für nichts!” – dachte der sich bestimmt, als er von dannen zog.
Und wir genossen unser leckeres Essen bei den letzten Sonnenstrahlen.

Die besten Plätze im Lokal

Funkeln

Zu guter Letzt machten wir uns später, nach einem gediegenen Afternoon Drink in der Lodge, nochmal auf zur Glowworm Dell. Wir parkten unser Auto in der Nähe und liefen in Finsternis und nur mit Handy-Licht bewaffnet, die 50 Meter zu Fuß bis zum Eingang, den wir dann trotzdem fast verpasst hätten 😄.
Sozusagen auf der Rückseite des Eingangs funkelte es überall (auf einem Foto leider schlecht einzufangen). Diese Glühwürmchen haben allerdings nichts mit unseren Glühwürmchen (die ja eigentlich auch eher Käfer sind 😁) gemein, sondern sind durchsichtige wurmförmige Pilzmückenlarven, die von den Wänden des Wurzelwerks hängen. Diese lassen lange klebrige Fäden herunterhängen. Durch das bläuliche Licht werden Insekten angelockt, die sich in den Fäden verfangen. Die Larve holt den Faden mit der Beute anschließend ein.

Nächster Ausflug morgen: Hit the Road Richtung Norden nach Mapua.