Ebbe und Flut
Gut erholt wachten wir in unserem mega gemütlichen Bett auf. Heute hatten wir uns eine kleine Wanderung entlang der Küste vorgenommen. Aber zuerst ging es rüber zu Lynne zum Frühstück.
Fred & Charly
Nach dem Frühstück schlug Lauras Tierhaar-Allergie ein bisschen an, denn unsere Gastgeber Lynne und Peter haben einen kleinen Pudel-Mischling Freddie und einen Kater Charly. Da wir hier ja immer noch im Urlaub sind, schob sie ein kleines Nickerchen ein, während Matthias noch an dem Artikel von gestern feilte.
Aufgrund des Wetters waren wir ziemlich unentschlossen welches Ziel wir ansteuern sollten. Nördlich von uns zog sich ein Regenband diagonal über die Südinsel; östlich in Nelson, das gerade mal 15 km Luftlinie entfernt ist, sollte es regnen. Am Cape Farewell, dem nördlichsten Zipfel der Südinsel, etwa 90 km Luftlinie entfernt, sah es nicht viel besser aus. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen Ausflug.
Da wir den Tag entspannt begonnen hatten wollten wir uns jetzt nicht noch stressen oder verrückt machen und entschieden uns einfach, hinauf bis Mārahau zu fahren und den Abel Tasman Coast Track ein Stück weit in den Abel Tasman Nationalpark hinein zu laufen. Als Ziel hatten wir uns den Strand in der Apple Tree Bay ausgesucht, der ca. 6 km von unserem Startpunkt entfernt war.
Blättertunnel
Der große Parkplatz war nicht sonderlich gut besucht, wir stellten unser Auto ab und liefen über den Wanderweg inmitten der Wasserlandschaft. Links und rechts von uns waren große Flächen die bei Flut unter Wasser stehen, scheinbar kamen wir genau zu der Zeit, als Ebbe war. Und auch mit dem Wetter hatten wir mal wieder Glück, es klarte zusehends auf.
Nachdem der “Wasserweg” zu Ende war, formten die Bäume und Büsche eine Allee und es kam uns vor wie ein Eingang in den Dschungel.
Der kleine Wanderweg lag im Schatten und ist im (Hoch-)Sommer sicherlich sehr angenehm zu laufen. Da es mehr oder minder die komplette Nacht durchgeregnet hatte, war es streckenweise eine recht matschige Angelegenheit.
Wilde Hühner
Entlang des Weges trafen wir immer wieder auf die einheimischen Weka Birds (hier nicht im Bild) die sich relativ unbeeindruckt von den Wanderern zeigten. Optisch eine eine Mischung zwischen Huhn und Ente.
Auf einer Bank auf einem Hügel machten wir kurz Rast und versuchten ein schönes Foto von uns zu machen. Wir verraten jetzt nicht, wie viele Versuche es gebraucht hat bis alle Beteiligten zufrieden waren 🙄😄
Paradisisch
Vom Weg, der sich parallel zu Küste schlängelte, hatte man immer wieder einen fantastischen Blick auf die Buchten, die wir passierten.
An einem Strandabschnitt machten wir einen Abstecher raus auf den Strand. Aufgrund der Ebbe konnten wir sogar durch die von der Brandung geformten Höhlen waten…
…und so manche faszinierende Formationen von Nahem betrachten.
Überall waren kleine Schiffe, Boote und Kajaks zu sehen. In Kaiteriteri (von wo aus uns bei gutem Wetter eine Bootstour empfohlen wurde) und den benachbarten Orten gibt es diverse Wassertaxis die einen weiter nördlich in die Buchten des Abel Tasman Nationalparks bringen.
Sand im Überfluss
Die Sandy Bay macht ihrem Namen alle Ehre, bei Ebbe gibt es hier Sand soweit das Auge reicht.
Das flache Wasser hat einer wunderschöne Farbe.
An diversen Stellen, wie hier in der Coquille Bay, konnte man runter an den Strand und ins Wasser springen. Uns sind auf dem Weg zur Apple Tree Bay diverse unerschrockene Schwimmer begegnet.
Abgebrannt
Auffällig war, dass entlang der Strecke diverse verbrannte Pflanzen zu sehen waren.
Ob dies von kontrollierten Feuern kommt, oder das Ergebnis von Brandstiftung ist, haben wir bisher nicht herausfinden können.
Die Natur findet hier aber trotz allem immer wieder einen Weg. Und teilweise wird ihr unter die Arme gegriffen, indem hier und da Setzlinge gepflanzt werden.
Meins, meins, meins
Am Apple Tree Bay Beach angekommen hatten wir nahezu den kompletten Strand für uns alleine. Weiter hinten blickte nur eine einsame Möwe melancholisch ins Meer.
Strandspaziergang
Auf dem Rückweg machten wir an anderer Stelle nochmal einen Abstecher zum Strand hinunter, der eigentlich viel schmaler gewesen wäre, wenn die Flug schon wieder eingesetzt hätte.
Die Kulisse, die das Meer hier hinterlässt, wenn es verschwindet, ist atemberaubend schön und wir waren wirklich auf jedem Meter unglaublich verzaubert 🥰
Da es immer noch Ebbe, war entschieden wir uns einfach, hier weiter zu laufen.
Wir wussten offen gestanden nicht wie weit wir überhaupt kommen würde, aber wer nicht wagt der nicht gewinnt, und so liefen wir entlang an muschelüberzogenen Felsen.
Wie sich herausstellte, konnte wir fast bis zurück zum Auto am Strand entlang und teilweise durchs Watt laufen. Die Dimensionen der Sandy Bay waren wirklich beeindruckend.
Entdecker
Und ab und an gab es ein paar Felsen die dazu einluden, das innere 12-jährige Kind die Führung übernehmen zu lassen…
…den Blick schweifen zu lassen…
…und zu realisieren, dass man ja noch irgendwie von diesem Felsen wieder runter kommen muss.
Bleibender Eindruck
Gerade der Rückweg war wirklich einmalig schön und ein tolles Erlebnis!
Nach 4 Stunden hatten wir die 12,6 km entspannt hinter uns gebracht. Auf den letzten Metern hatten wir noch, mehr oder minder vergeblich, versucht, die vielen kleinen Krebse die hektisch in ihren Löchern verschwanden, fotografisch festzuhalten. Aber auch ohne das war der Ausflug ein absoluter Erfolg für uns und wir machten uns glücklich auf den Heimweg.
Trick or Treat
Auf dem Heimweg hielten wir noch (mal wieder) am Supermarkt, um unsere Gemüsespeicher nochmals aufzufüllen.
Freudestrahlend hielt Laura auf einmal einen Schoko-Himbeer-Brownie-Kuchen in die Höhe, was Matthias zuerst nichtmal ein müdes Lächeln entlockte, da er es für einen dieser “Schau mal was die cooles haben, aber wir nicht essen können.” Momente hielt. Der Kuchen war allerdings komplett vegan und somit sackten wir ihn direkt ein und verspeisten ihn später genussvoll und gönnerhaft.
Ein großer Teller Salat (endlich mal wieder!), dazu Mikrowellen-Reise und eine Dose schwarze Bohnen (unter dem Grünzeug). Genau nach unserem Geschmack! Der Tag hätte schöner nicht enden können.
Wir waren wirklich überflutet mit Freude und Seligkeit, von diesem super schönen Tag!