Well… ington
Heute hatten wir unseren ersten und einzigen kompletten Tag in Wellington. Wir nutzten ihn dazu, die Stadt zu Fuß zu erkunden und für einen zweiten Besuch bei unserem neuen Lieblingsitaliener.
In the Heat of the Night
Um kurz nach vier Uhr war die Nacht für Matthias bereits vorbei. Es war warm im Zimmer – sehr warm. So warm, dass er es nichtmal unter dem dünnen Laken als Decke aushalten konnte. Das historische Gebäude des Hotels hat keine Klimaanlagen verbaut, sondern nur Deckenventilatoren installiert. Obwohl es mit 14 Grad draußen in der Nacht nicht gerade warm war, hatte es im Zimmer, trotz geöffnetem Fenster, vermutlich die doppelte Temperatur 🥵
Total zerknautsch dauerte es bis halb zehn bis es Herr Kleinert aus dem Bett schaffte. “Machst du Dich fertig während ich dusche, damit wir danach gleich zum Frühstück gehen können?” – damit hatte Laura jetzt nicht gerechnet und das Frühstück im Hotel gedanklich eigentlich schon abgehakt, da es nur bis 10 Uhr serviert wird. Um zehn vor 10 waren wir dann, gerade noch rechtzeitig, unten im Restaurant. Der versprochene Avocado-Toast war leider nicht drin, vermutlich weil wir schon so spät dran waren. Wir suchten uns dann die Komponenten aus dem Buffet-Angebot zusammen, die für uns in Frage kamen und versuchten das Beste draus zu machen.
Nichts Halbes, nichts Ganzes
Nach dem Frühstück warteten wir im Hotelzimmer noch bis ca. 13 Uhr, in der Hoffnung, dass die gröbsten Regenwolken vorbeiziehen bzw. abregnen würden. Die Zeit nutzten wir, um unseren weiteren Tag zu planen und noch ein bisschen weiter an den Artikeln zu schriftstellern.
Als wir dann später den Fuß vor die Tür setzten nieselte es zwar noch, aber mit ca. 19 Grad war es durchaus auszuhalten. Vom Hotel aus ging es dieses Mal nach links in die andere Richtung die Cuba Street hinauf. Dort kamen wir auch an Fidel’s Café vorbei 😄
Geschichtsträchtig
Weiter östlich reihten sich dann diverse War Memorials aneinander, um an vergangene Kriege zu erinnern.
Gerade die Erinnerungskultur an den ersten Weltkrieg ist hier allgegenwärtig und war bisher eigentlich auf der kompletten Reise zu beobachten.
Von dort aus ging es hinunter an den Hafen und entlang des Wellington Waterfront Walk. Hier steht auch ein sehr beliebtes Fotomotiv… (siehe Titelbild 🙄)
Wir ließen den Hafen dann hinter uns und steuerten durch Lambton Quay, das Geschäftsviertel Wellingtons, …
… zum Wellington Cable Car, einem der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt.
Die meterspurige Standseilbahn verbindet Lambton Quay über eine 610 Meter lange Strecke mit dem rund 120 Meter höher gelegenen Stadtteil Kelburn.
Die Fahrt endet direkt am Wellington Botanic Garden. Wir gingen einen kleine Runde, aber bei dem Wetter machte das alles nicht so richtig Spaß, und so langsam wurde uns dann doch auch leicht kalt. Also machten wir uns bald auf den Weg zurück zum Hotel.
Warmes Plätzchen
Die Cuba Street wieder hoch schlendernd, machten wir gegen halb vier noch eine Matcha-Pause im Zelati Dessert Cafe. Da es uns für Gelato zu kalt war, gönnten wie uns jeweils eine Heißgetränk-plus-Cookie-Kombi 😋 Für Matthias gab es einen Schoko Fudge Cookie und für Laura einen Ube Cookie. Ube ist eine violette Wurzelknolle (Yamswurzel) aus Asien, vorrangig von den Philippinen.
Während wir die Köstlichkeiten verzehrten, ließen wir unsere Eindrücke von Wellington Revue passieren. Die Faszination, die wir gestern Abend noch verspürten, blätterte ein bisschen ab. Bei Tag sah man auch die typischen Bilder einer jeder Großstadt – Obdachlose, jugendliche Rowdies und übergewichtige Touristen. Also eigentlich nicht der Rede wert.
In diesem Moment realisierten wir gemeinsam, aber auch jeder für sich, dass unsere Sturm und Drang Phase vermutlich einfach hinter uns liegt. Und dass die Großstadt als Reiseziel für uns einfach nicht mehr so reizvoll ist, um länger als zwei, drei Tage dort zu verbringen.
Unser Gespräch intensivierte sich weiter und wir freuten uns später sehr darüber, dass sich diese kleine Pause in ein so tiefgründiges Gespräch entwickelt hatte 👩🏻❤️👨🏻
Abwarten & Tee trinken
Kurz vor dem Hotel machten wir noch kurz Halt im Nolita, um uns für den Abend einen Tisch zu reservieren 😁 Die (letzte) Gelegenheit, dort das herausragende Essen zu genießen, wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Gegen 16:15 Uhr waren wir wieder in unserem Hotelzimmer angekommen und voller Motivation zu schreiben, da wir für die 2 bzw. 3 Artikel jetzt noch ca. 4 Stunden Zeit hatten, bis es mangiare ging. …Unsere Motivation manifestierte sich jedenfalls nicht in Geschwindigkeit. Bei Popcorn, Chips und Tee schafften wir es gerade mal, einen Artikel fertig zu schreiben, und es fehlten immer noch die Bilder 😓
Menu
Im Nolita ging es heute etwas entspannter zu als noch am Abend zuvor. Wir nahmen unsere Plätze ein, und ließen es uns richtig gut gehen.
Triggerwarnung: Hier wird’s sehr touristisch 🙈
Drinks
La(u)Rita 🍹 Der italienische Margarita: Reposado Tequila, Amaretto, Zitronensaft, Limettensaft, Salzrand
Ginger Beer (was hier als Ginger Ale bezeichnet wird, und auch ein bisschen so schmeckt ^^)
Vorspeise
GERÖSTETE ARTISCHOCKE – Italienische Vurst, Fenchelsamen Crumble, Balsamico Reduktion
BRUSCHETTA – warme Cherry Tomaten, Mascarpone, Feigen-Balsamico-Dressing, geröstete Saaten
Hauptgericht
RIGATONI CON FUNGHI – gemischte wilde und Portobello Pilze mit Thymian Butter, Amaro Creme Sauce und Cashew-Parmesan
RAVIOLI – gefüllt mit Blue cheese, Birne, Knoblauch Confit und karamellisierten Zwiebeln mit Zitronen-Oregano-Butter, gerösteten Walnüssen und Cashew-Parmesan
Dessert
TIRAMISU BROWNIE – Kaffee-Schokoladen-Brownie mit Marsala-Mascarpone und Espresso-Sauce
BANOFFEE CALZONE – süße Backteig-Calzone mit dunkler Schokolade, Banane, Toffee-Sauce, gesalzenen Erdnüssen und Vanille-Eis
Gut verbunden
Neben dem vorzüglichen Essen hatte das Nolita noch einen weiteren großen Pluspunkt: da es so nah am Hotel war, konnten wir auch dort das super schnelle Hotel-Internet nutzen 😄
Überglücklich und super satt “rollten” wir dann auf unser Zimmer, schrieben den Artikel fertig und machten uns bei (diesmal weit) geöffnetem Fenster auf ins Land der Träume.